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Interdisziplinäre Frühförderung (IFF): So arbeiten Expert:innen zusammen

Interdisziplinäre Frühförderung bedeutet, dass Expert:innen aus Medizin, Pädagogik und Therapie gemeinsam mit Familien an einem Ziel arbeiten: Ihr Kind in seiner Entwicklung wirksam zu stärken und etwaige Entwicklungsverzögerungen oder Entwicklungsstörungen  erkennen. Statt einzelner Maßnahmen entsteht ein vernetzter Blick auf Bedürfnisse, Stärken und Alltag. 

TheraVira unterstützt diese Zusammenarbeit digital, indem Dokumentation, Planung, Abrechnung und Kommunikation in einer zentralen, ICF-konformen Plattform zusammenfließen. Das reduziert Bürokratie und schafft mehr Zeit für die Arbeit mit Kindern und Eltern.

In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Teams in interdisziplinären Frühförderstellen strukturiert zusammenarbeiten, wie die Zusammenarbeit mit Eltern gestaltet wird und welche Standards sich in der Praxis bewährt haben. 

Was interdisziplinäre Frühförderung ausmacht

Interdisziplinäre Frühförderung bündelt Fachwissen, damit Kinder nicht nacheinander, sondern miteinander gefördert werden. Damit Therapie, Pädagogik und Medizin ineinandergreifen, braucht es gemeinsame Ziele, klare Rollen und transparente Kommunikation. So wird aus einzelnen Terminen ein roter Faden, der den Alltag der Familie entlastet.

Ziele und Prinzipien

Die Arbeit folgt drei Leitlinien. 

  • Erstens: Das Kind steht im Zentrum, mit seinen individuellen Ressourcen. 
  • Zweitens: Entscheidungen werden entlang beobachtbarer Entwicklungsschritte getroffen.
  • Drittens: Die Familie ist aktive Partnerin, nicht nur Begleitperson. 

Dieser Rahmen sorgt dafür, dass sich alle Maßnahmen auf Alltagstauglichkeit, Teilhabe und Wirksamkeit ausrichten.

Wer zusammenarbeitet – und wie die Rollen ineinandergreifen

Damit das Team nahtlos arbeitet, braucht es eine klare Rollenverteilung. Die folgende Übersicht zeigt typische Funktionen und ihren Beitrag zur interdisziplinären Frühförderung.

RolleSchwerpunktBeitrag im Team
Heilpädagog:inEntwicklung, Spiel, AlltagLeitet alltagsnahe Ziele ab und plant Fördermaßnahmen, die in Familie und Einrichtung umsetzbar sind
Ergotherapeut:inMotorik, SelbstständigkeitTrainiert Alltagsfunktionen, passt Umgebungen und Hilfsmittel an
Logopäd:inSprache, Kommunikation, SchluckenFördert Verständigung und Essenssicherheit, berät zur Sprachumgebung
Physiotherapeut:inHaltung, BewegungBaut Kraft, Koordination und Bewegungsmuster auf
Psycholog:inVerhalten, Emotion, BindungUnterstützt Regulation, Elterncoaching und diagnostische Einschätzung
Ärzt:in/Kinderärzt:inMedizinische AbklärungKlärt Ursachen, koordiniert Diagnostik, stellt Bescheinigungen aus
Sozialarbeiter:inLeistungen, NetzwerkeUnterstützt bei Anträgen, organisiert Hilfen im Umfeld
Frühförderstellen-KoordinationSteuerung, QualitätModeriert Fallbesprechungen, dokumentiert Fortschritte, plant Ressourcen

So läuft interdisziplinäre Frühförderung Schritt für Schritt

1) Aufnahme und erste Orientierung und Eingangsdiagnostik

Am Anfang steht ein wertschätzendes Erstgespräch. Eltern und wichtige Bezugspersonen schildern Alltagssituationen, Sorgen und Wünsche. Das Team prüft, ob Anzeichen für Frühförderung vorliegen und welche Abklärungen sinnvoll sind. Wenn medizinische Untersuchungen nötig werden, koordiniert die Stelle Termine und stimmt das Vorgehen ab.

2) Interdisziplinäre Diagnostik

Die Fachkräfte beobachten gemeinsam, testen gezielt und beziehen den Alltag der Familie ein. Wichtig ist, dass Befunde nicht isoliert bleiben. Motorische Aspekte werden mit Sprache und Aufmerksamkeit zusammen gedacht. So erkennt das Team Wechselwirkungen und vermeidet Doppeluntersuchungen.

Kurz und klar:

  • Jedes Ergebnis wird in Alltagssprache übersetzt.
  • Empfehlungen beziehen sich immer auf konkrete Situationen zu Hause, in der Betreuung oder im Kindergarten.

3) Förderplan mit gemeinsamen Zielen

Aus den Befunden entsteht ein Förderplan mit drei bis fünf verständlichen Zielen. Sie sind messbar, zeitlich terminiert und an Alltagssituationen geknüpft. Ein Beispiel: „Ihr Kind bittet beim Frühstück um mehr, indem es ein Wort oder ein Zeichen nutzt, an drei von fünf Tagen.“ So wird Fortschritt greifbar und für alle beobachtbar.

4) Verzahnte Maßnahmen im Alltag

Die Maßnahmen bauen aufeinander auf. Die Logopädie schult kommunikative Routinen beim Essen. Die Ergotherapie erleichtert das Greifen des Bechers. Die Heilpädagogik übt in Spielsequenzen. Das Team stimmt Intensität, Reihenfolge und Übergänge ab. Eltern erhalten einfache Schritt-für-Schritt-Anleitungen, die ohne Zusatzaufwand in bestehende Abläufe passen.

5) Regelmäßige Team- und Familiengespräche

In festen Abständen reflektiert das Team mit den Eltern, was wirkt. Messpunkte sind Beobachtungsprotokolle, kurze Videosequenzen und alltagsbezogene Checklisten. Ziele werden angepasst, wenn das Kind schneller vorankommt oder neue Themen auftauchen. Transparenz schafft Vertrauen und verhindert, dass Maßnahmen nebeneinanderlaufen.

6) Dokumentation, Abrechnung und Qualitätssicherung

Eine verständliche digitale Dokumentation hält Ziele, Maßnahmen und Beobachtungen fest. Sie ermöglicht nahtlose Übergaben, etwa an Kindergarten oder Fachärzt:innen. Für die Abrechnung in der Frühförderung werden Leistungsnachweise vollständig und fristgerecht erstellt. Saubere Prozesse sparen Zeit und reduzieren Rückfragen der Kostenträger.

Zusammenarbeit mit Eltern: Partnerschaft auf Augenhöhe

Eltern kennen ihr Kind am besten. Deshalb werden sie in jeder Phase aktiv einbezogen. Das Team fragt nach, hört zu und holt Entscheidungen ab. Übungen sind kurz, konkret und an bestehende Routinen anschließbar. So wird Förderung nicht zu zusätzlicher Arbeit, sondern Teil des Alltags.

Ein hilfreiches Element sind Mikro-Übungen. Sie dauern zwei bis fünf Minuten, etwa beim Anziehen, Essen oder Aufräumen. Die Wirkung ist groß, weil viele kleine Wiederholungen über den Tag verteilt stattfinden.

Qualität in der interdisziplinären Frühförderung sichtbar machen

Gute Qualität erkennt man daran, dass Ziele verständlich sind, Übergaben funktionieren und Fortschritte für Eltern sichtbar werden. Drei Kennzeichen haben sich bewährt. Erstens: klare, alltagsbezogene Zielformulierungen. 

Zweitens: ein verbindlicher Terminplan für Team- und Familiengespräche. Drittens: eine strukturierte Dokumentation, die Befunde, Ziele, Maßnahmen und Evaluation logisch verknüpft.

Wenn Teams zudem digitale Tools nutzen, lassen sich Beobachtungen leichter auswerten. Das erleichtert auch die Kommunikation mit Kostenträgern, was bei der Kostenübernahme unterstützt. Mehr dazu finden Sie im Beitrag Kosten Frühförderung.

Interdisziplinäre Frühförderung regional denken

Leistungen und Verfahren können sich je nach Bundesland unterscheiden. Für die Planung hilfreich sind kompakte Übersichten zu Frühförderung in Bayern und Frühförderung in NRW oder Baden-Württemberg. Dort erfahren Sie, welche Stellen zuständig sind, wie die Antragstellung läuft und worauf Sie bei der Kostenübernahme achten sollten. 

Wenn bereits Diagnosen wie Autismus, ADHS oder Trisomie 21 vorliegen, lohnt sich ein Blick in die spezialisierten Beiträge, um Maßnahmen passgenau zu planen.

Digital gut organisiert: Wie Software Teams entlastet

Interdisziplinäre Arbeit wird leichter, wenn Termine, Ziele, Dokumente und Nachweise an einem Ort zusammenlaufen. Eine Software, die Förderpläne strukturiert, Fortschritte visualisiert und Abrechnungen vorbereitet, spart Zeit und verhindert Medienbrüche. 

Wichtig ist ein klarer, praxistauglicher Aufbau, der Gespräche mit Eltern unterstützt und Übergaben vereinfacht. So bleibt mehr Kapazität für das Wesentliche: die Arbeit mit dem Kind.

Fazit: Ein Team, ein Plan, ein Alltag

Interdisziplinäre Frühförderung wirkt, wenn alle am selben Strang ziehen und der Alltag der Familie der Bezugspunkt bleibt. Klare Ziele, abgestimmte Maßnahmen und transparente Kommunikation verbinden Fachlichkeit mit Lebensrealität. So entsteht ein verlässlicher Rahmen, in dem Kinder ab den ersten Lebensjahren ihre nächsten Entwicklungsschritte sicher gehen können.

Mit TheraVira werden diese Prozesse digital gebündelt, sodass Teams strukturiert zusammenarbeiten, Eltern jederzeit den Überblick behalten und Kinder ab den ersten Lebensjahren ihre nächsten Entwicklungsschritte sicher gehen können.

Häufige Fragen zur interdisziplinären Frühförderung

Einzeltherapien arbeiten fokussiert, interdisziplinäre Frühförderstellen verzahnt diese Bausteine. Ziele werden gemeinsam definiert, Maßnahmen aufeinander abgestimmt und regelmäßig ausgewertet.

Bewährt haben sich feste Intervalle, zum Beispiel alle acht bis zwölf Wochen. So bleiben Ziele aktuell und Erfolge sichtbar. Dringende Themen werden zusätzlich kurzfristig besprochen.

Eltern sind Partner:innen im Team. Sie bringen Alltagssituationen ein, wählen Prioritäten mit aus und erhalten kurze, praxistaugliche Übungen, die in Routinen passen.

An alltagsnahen Indikatoren, die sich beobachten lassen. Beispiele sind neue Wörter im Essen-Kontext, selbstständige Schritte beim Anziehen oder gelingende Übergänge in den Kindergarten.

Das hängt von Region und Voraussetzungen ab. Zuständig sind je nach Fall Krankenkasse oder Sozialamt. Details und Beispiele finden Sie im Beitrag Kosten Frühförderung sowie in den regionalen Übersichten Frühförderung Bayern und Frühförderung NRW.

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