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Ein Kind und eine Fachkraft der Frühförderung spielen zusammen auf dem Boden mit pädagogischen Spielzeugen. TheraVira-Logo.

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Frühförderung zu Hause: So fördern Sie spielerisch die Entwicklung

Die wertvollste Förderung findet dort statt, wo sich Ihr Kind am sichersten fühlt: zu Hause. Bei der Frühförderung zu Hause geht es nicht darum, zusätzliche Pflichten oder starre “Trainingsstunden” in Ihren Alltag zu quetschen. Es geht vielmehr darum, ganz normale Alltagsmomente gezielt zu nutzen, um die Entwicklung Ihres Kindes in den Bereichen Sprache, Motorik und sozialem Miteinander spielerisch zu stärken. 

Was Sie dafür brauchen, sind keine teuren Materialien, sondern vor allem Klarheit, realistische Ziele und eine verlässliche Routine. In diesem Leitfaden zeigen wir Ihnen, wie Sie Ihr Zuhause in einen entspannten, förderlichen Raum verwandeln können.

Warum die Frühförderung zu Hause so wirkungsvoll ist

Die größte Stärke der häuslichen Förderung ist die Kontinuität. Kurze, aber regelmäßig wiederkehrende Übungsfenster verankern neue Fähigkeiten im Gehirn Ihres Kindes deutlich besser als seltene, lange Großeinsätze. Vor allem aber erleben Kinder Sicherheit und Ruhe, wenn Abläufe und Erwartungen verlässlich sind.

Im Zentrum unserer heilpädagogischen Arbeit steht immer der Transfer: Was Ihr Kind in der Therapie oder Beratung lernt, muss im Bad, in der Küche oder im Spielzimmer funktionieren. Deshalb arbeiten wir mit gut erklärbaren, alltagsnahen Schritten und konzentrieren uns darauf, Fortschritte durch ehrliches und konkretes Feedback sichtbar zu machen.

Die drei Erfolgsfaktoren für mehr Ruhe und Struktur

Der Alltag zwischen Förderziel und Umsetzung kann sich anfühlen wie eine wackelige Brücke. Mit diesen drei einfachen, aber wirkungsvollen Bausteinen schaffen Sie eine tragfähige Struktur, die allen guttut und Fortschritte messbar macht.

1. Verbindliche Zeiten schaffen Verlässlichkeit

Planen Sie zwei bis drei kurze Übungsfenster täglich und knüpfen Sie diese fest an existierende Routinen – zum Beispiel an das Anziehen morgens oder das Abendessen. Fünf bis acht Minuten reichen völlig aus. Am wichtigsten ist die tägliche Wiederholung. 

Nutzen Sie immer das gleiche Startsignal und ein klares Ende, um Verlässlichkeit zu schaffen. Sollte der Tag einmal besonders anstrengend sein, senken Sie die Anforderung, aber halten Sie den Zeitpunkt bei. Die Konstanz des Zeitpunktes ist wertvoller als die Dauer der Übung.

2. Konstante Abläufe fördern Sicherheit

Kinder lernen am besten in einer vorhersehbaren Umgebung. Nutzen Sie stets die gleiche Reihenfolge: Ankündigen, Vormachen, Mitmachen, Selbstmachen. 

Achten Sie darauf, jeweils nur einen Faktor zu ändern (z. B. das Material, nicht aber den Ablauf), damit die Anforderung überschaubar bleibt. Feste Orte und eine sichtbare Ordnung helfen zusätzlich, die Aufmerksamkeit zu lenken. Merken Sie, dass es hakt, optimieren Sie zuerst den Ablauf, nicht sofort die Übung selbst.

3. Klare Rückmeldungen geben Orientierung

Pauschales Lob wie „Das ist toll!“ hilft wenig. Besser ist es, das konkret beobachtete Verhalten zu beschreiben: „Du hast den Stift ganz fest gehalten!“ Geben Sie Ihrem Kind auch eine kurze Wartepause (drei Herzschläge!), damit es selbst aktiv werden kann.

Von der Beobachtung zum Übungsplan

Mit einem ruhigen, strukturierten Blick auf typische Alltagssituationen legen Sie die Basis, um Stärken zu erkennen und daraus einen realistischen, alltagstauglichen Übungsplan zu entwickeln.

So starten Sie: Beobachten, fokussieren und planen

Beginnen Sie mit einer zwei- bis dreiwöchigen Beobachtungsphase in typischen Alltagssituationen in denen Sie die Anzeichen für Frühförderung wahrnehmen. Notieren Sie kurz, was gut klappt und wo regelmäßig Hürden entstehen. 

Wählen Sie anschließend ein klares, realistisches Ziel aus, das in den nächsten vier bis sechs Wochen erreichbar ist. Halten Sie dieses Ziel in einem einzigen Satz fest. Legen Sie dann fest, wann und wo Sie üben, und verteilen Sie die kurzen Einheiten von fünf bis acht Minuten über den Tag.

Sprach-, Motorik- und Kognitionsförderung im Alltag

Sprache entsteht immer im Dialog. Nutzen Sie Routinen wie Anziehen oder Kochen, um mit klaren, kurzen Sätzen und wiederkehrenden Wörtern zu arbeiten. Benennen Sie Ihre Handlungen, warten Sie bewusst auf die Reaktion Ihres Kindes und greifen Sie jeden Sprachversuch wertschätzend auf. 

Konzentrieren Sie sich auf Greifbares – Dinge, die Ihr Kind sehen und fühlen kann – da diese leichter verknüpft werden.

Motorische Impulse lassen sich elegant in Hausarbeit und Spiel integrieren. Lassen Sie Ihr Kind beim Aufräumen sortieren, leichte Dinge tragen und stapeln – das schult Kraft, Gleichgewicht und Koordination. 

Es ist effektiver, lieber drei kurze Balancespiele am Tag in einem selbstgebauten Parcours (Kissen als Inseln, Kreppband als Linie) durchzuführen, als ein langes „Training“ am Wochenende zu erzwingen.

Kognitive Förderung gelingt, wenn Abläufe für Ihr Kind sichtbar und vorhersehbar werden. Nutzen Sie dafür einfache Bilderfolgen, Checklisten oder Piktogramme, die Orientierung geben. 

Beginnen Sie mit wenigen Schritten: Zwei Piktogramme wie „Zähne putzen“ und „Gesicht waschen“ reichen anfangs völlig aus. Erst, wenn diese fest sitzen, fügen Sie einen dritten Schritt hinzu. Lassen Sie Ihr Kind den nächsten Schritt selbst auf dem Plan zeigen, das stärkt die Selbstwirksamkeit.

Dranbleiben und Zusammenarbeiten

Erzwingen Sie nichts. Motivation entsteht von allein, wenn Sie die Interessen und Vorlieben Ihres Kindes aufgreifen und die Übungen darum herum aufbauen. Loben Sie immer konkret das Verhalten, um Fortschritte nachvollziehbar und realistisch zu machen.

Zwei wichtige Gedanken für anstrengende Tage:

  1. Weniger ist mehr: Eine gelungene, kurze Einheit von fünf Minuten ist wertvoller als eine erzwungene, frustrierende halbe Stunde.
  2. Stabilität vor Variation: Konzentrieren Sie sich auf die Wiederholung der festen Routine. Stabilität schafft die notwendige Sicherheit, Abwechslung kann später folgen.

Zusammenarbeit mit Fachstellen gut organisieren

Sie sind nicht allein. Die heilpädagogische Frühförderstelle, das SPZ und die Kita bilden mit Ihnen ein Team. Um den Förderplan passgenau auszurichten, benötigen die Fachkräfte strukturierte Beobachtungen aus Ihrem Alltag. 

Teilen Sie Ihre Notizen – idealerweise als zwei bis drei protokollierte Alltagssituationen (gelingt gut/schwer). Fragen Sie aktiv in Ihrer Frühförderstelle nach, wie Sie Beobachtungen am besten teilen können, um einen sicheren Informationsfluss zu gewährleisten, der die Entwicklung sichtbar macht.

Fazit: Kleine Schritte, große Wirkung

Die Frühförderung zu Hause ist ein kraftvolles Werkzeug, das von Klarheit, Routine und liebevoller Konsequenz lebt. Setzen Sie auf kurze, bewusste Impulse, die Ihren Alltag strukturieren, statt ihn zu beschweren. 

Stimmen Sie sich aktiv mit Ihrer Frühförderstelle ab, definieren Sie schlanke, realistische Ziele und belohnen Sie jeden kleinen Fortschritt. Indem Sie den Alltag bewusst gestalten, verwandeln Sie ihn in das beste Übungsfeld für die Entwicklung Ihres Kindes.

TheraVira als verlässlicher Partner

Die App- und Webanwendung TheraVira bündelt ICF-konforme Dokumentation, Planung, Kommunikation und Abrechnung in einer integrierten, mobil nutzbaren Plattform. Sie unterstützt Fachkräfte in der interdisziplinären Frühförderung, der heilpädagogischen Frühförderung sowie im heilpädagogischen Zentrum – praxisnah, datenschutzkonform und intuitiv bedienbar.

Häufig gestellte Fragen über die Frühförderung zu Hause

Mehrmals täglich kurze Einheiten von fünf bis acht Minuten sind ideal. Wiederholung zählt mehr als Dauer. Planen Sie fixe Zeiten und halten Sie diese konstant.

Nein. Alltagsgegenstände reichen aus. Wichtig sind klare Wörter, sichtbare Abläufe und eine ruhige Umgebung. Alles Weitere ist optional.

Kurz unterbrechen, Situation vereinfachen und später neu starten. Reduzieren Sie die Anforderung auf einen einzigen, gut machbaren Schritt und loben Sie den Versuch.

Teilen Sie Beobachtungen schriftlich in drei Situationen: gelingt gut, gelingt schwer, Ursache unklar. Bitten Sie um ein gemeinsames Signalset, damit alle dieselben Hinweise nutzen.

Notieren Sie wöchentlich zwei Erfolge mit konkretem Beispiel. Haken Sie erledigte Schritte im visuellen Plan ab. Stimmen Sie Ziele alle vier bis sechs Wochen neu ab und bleiben Sie bei einer kleinen Anzahl von Schwerpunkten.

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